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World Mobile Congress 2022: Das waren unsere 10 Highlights

World Mobile Congress 2022 (MWC) Highlights

Der World Mobile Congress (MWC) 2022 in Barcelona ist Geschichte. Gut möglich, dass du da gar nicht so viel mitbekommen hast, denn auch in diesem Jahr fand der Event durch Corona nicht zu alter Grösse zurück. Vor allem im Smartphone-Bereich gab es von vielen namhaften Herstellern, allen voran Samsung, nichts Neues zu sehen. Trotzdem gab es das eine oder andere Highlight und sogar eine kleine Überraschung. Das waren unsere neuen Favoriten:

Das erste Flaggschiff von Realme

Wie schon so viele chinesische Smartphone-Brands zuvor mausert sich Realme vom Billig-Brand langsam zum Premium-Anbieter. Wobei die Preise vorerst noch tief bleiben. Seit der MWC hat Realme (das zum gleichen Konzern wie Oppo, OnePlus und Vivo gehört) nun auch offiziell ein Flaggschiff im Portfolio. Das Realme GT2 Pro trumpft dabei mit einer Ausstattung auf, die es locker mit konkurrierenden Flaggschiffen aufnehmen kann, kostet dabei aber rund die Hälfte. Für die Schweiz, wo Realme nicht offiziell vertreten ist, gibt es erwartungsgemäss noch keine offiziellen Preise. International wir das Smartphone für 649,99 Euro, also aktuell rund 658 Franken angeboten.

Zwei neue Poco-Smartphones

Poco ist in der Schweiz vielen noch kein Begriff. Der ehemalige Sub-Brand von Xiaomi wird aber in Europa immer beliebter. Das erreicht die Marke durch ausgezeichnete Smartphones, die zu unfassbar günstigen Preisen – man möchte fast sagen verscherbelt – werden.

Das Poco X4 Pro 5G vorgestellt. Flaggschiff zum Minipreis.
Bild: Poco

Auf dem WMC hat Poco zwei neue Smartphones für unter 300 Euro (rund 304 Franken) vorgestellt. Obwohl der Preis eher an Mittelklassegeräte denken lässt, zeigen die Specs, dass es sich eher um Oberklasse-Smartphones handelt. Das Poco X4 Pro 5G bezeichnet der Hersteller selbst als Smartphone auf Flaggschiff-Niveau. Tatsächlich muss sich das Gerät nicht vor hochpreisigen Geräten verstecken. Highlights sind unter anderem:

  • Eine Kamera mit drei Linsen und einem 108-MP-Hauptsensor
  • 6,67 Zoll AMOLED-Display mit FHD+ und 120 Hertz
  • 67 Watt Turbo Charging

Einzig beim Prozessor kann das Poco X4 Pro dann nicht mehr mit den Flaggschiffen mithalten. Aber der verbaute Snapdragon 695 liefert noch immer genug Speed und unterstützt 5G. Im Vergleich zu Nokia-Smartphones in dieser Preisklasse ist das definitiv ein Upgrade.

Poco M4 Pro macht kaum Abstriche

Das Poco M4 Pro vorgestellt.
Bild: Poco

Das zweite Modell ist das Poco M4 Pro und kommt mit abgespeckten Spezifikationen daher – allerdings nicht sehr viel. Das Display ist mit 6,43 Zoll etwas kleiner und hat nur 90 Hertz. Die Auflösung ist mit FHD+ aber genau gleich und auch der 5000-mAh-Akku hat die gleiche Grösse wie beim X4 Pro. Der Hauptsensor der Dreifachkamera liefert 64 Megapixel, was mehr als ausreichend ist. Der Chip stammt von MediaTek (Helio G96) und wird von maximal 8 GB RAM flankiert. Der grösste Abstrich gibt es beim Netzwerk: Das M4 Pro unterstützt nämlich kein 5G. Dafür gibt’s das Smartphone mit 6 GB RAM und 128 GB internem Speicher schon für 229,90 Euro (ca. 233 Franken).

Honor zeigt neues High-End-Smartphone Magic 4 Pro

Honor Magic4 Pro in allen Farben
Bild: Honor

Die ehemalige Huawei-Submarke baut sein Smartphone-Portfolio fleissig aus. Das nun präsentierte Honor Magic 4 Pro ist dabei das neue Schmuckstück im Sortiment der Chinesen. Das Design erinnert dabei, wie schon bei den bisherigen Geräten, stark an die Huawei-Vergangenheit. Technisch gibt es alles, was man von einem Flaggschiff erwartet, inklusive des neusten Snapdragon 8 Gen 1. Schade ist, dass Honor zwar von einem globalen Launch spricht, aber noch immer nicht gesagt hat, wann man in die Schweiz zu kommen gedenkt. Eine ausführliche Übersicht zum Honor Magic 4 Pro haben wir dir hier zusammengestellt.

Ultraschnelle Ladegeräte lädt Smartphone in 9 Minuten

Während Samsung und Apple sich in Sachen Ladegeschwindigkeit eher zurückhalten, überbieten sich die chinesischen Anbieter gefühlt wöchentlich. Auch auf der MC war das nicht anders. So hat OnePlus ein Ladegerät vorgestellt, dass mit 150 Watt arbeitet. Damit soll ein modernes Smartphone mit einem 4500-mAh-Akku in nur 15 Minuten vollständig aufgeladen sein. Die neue Ladetechnik heisst SuperVooc 150, was klar macht, dass die Technik wohl von Oppo kommt. OnePlus ist seit einiger Zeit nur noch ein Sub-Brand von Oppo. Beide Marken gehören zum Elektronikriesen BBK Electronics.

Oppo stellt SuperVooc vor: Laden mit bis zu 240 Watt.
Bild: Oppo

Noch schneller aufladen will Realme. Ihr neustes Ladegerät unterstützt sogar bis zu 200 Watt. Bisher gibt es dafür aber noch keine Einsatzmöglichkeit, da das neuste Smartphone von Realme nur 150 Watt unterstützt. Es dürfte aber nicht lange dauern, bis wir erste Realme-Smartphones sehen, die die 200 Watt unterstützen. Schliesslich kam dann auch noch Oppo selbst mit einem neuen Ladegerät, das 240 Watt unterstützt und ein Smartphone in neun Minuten vollständig auflädt. Die grosse Frage ist hier natürlich wie immer bei solch hohen Leistungen: Wie lange hält der Akku da durch?

Lynx will mit Mixed-Reality-Headset HTC und Oculus Konkurrenz machen

Lynx R1 ist ein Mixed-Reality-Headset, das der HTC Vive und Oculus konkurrenz machen soll.
Bild: Lynx

Der Markt für VR-Headsets wird im Wesentlichen von zwei Firmen beherrscht: HTC mit seiner Vive-Reihe und Metas Oculus-Brillen. Klar, da gibt es auch noch PlayStations VR2, aber diese spielt im Moment noch eher eine untergeordnete Rolle, da es keine autonome Version gibt. Das französische Unternehmen Lynx möchte das nun ändern und ist dafür eine Partnerschaft mit Qualcomm eingegangen. Das Unternehmen will ein ganzes Ökosystem von Mixed-Reality-Geräten aufbauen. Den Anfang macht das Headset Lynx R1, das aber keine reine VR-Brille ist, sondern ein Mixed-Reality-Headset. Nebst der virtuellen Realität bleibt also die «echte» Realität als Ebene erhalten und wird in das immersive Erlebnis miteinbezogen.

Huawei stellt seinen ersten eReader vor

Huawei diversifiziert weiter und hat nun seinen ersten eBook-Reader, das MatePad Paper, vorgestellt. Dieser kann aber viel mehr als die meisten herkömmlichen Modelle der Konkurrenz. Der eReader ist vom Funktionsumfang eher ein Tablet mit E-Ink-Display. So wird dann auch Huaweis M Pencil unterstützt. Handschrift wird automatisch erkannt und in digitalen Text konvertiert. Braucht man den Stift nicht, kann man ihn magnetisch am Rand befestigen.

Huawei MatePad Paper ist ein eReader mit vielen Funktionen.
Bild: Huawei

Insgesamt gibt es 32 Helligkeitsstufen, die selber geregelt werden kann. Was vor ein Prozessor verbaut ist, hat Huawei niht näher ausgeführt, aber er soll sechs Kerne haben. Der Arbeitsspeicher ist mit 4 GB auf dem Level anderer eReader. Der 3625 mAh grosse Akku reicht für 28 Tage. Dies überbieten andere eReader locker, allerdings haben diese meist auch weniger Leistung und Funktionsumfang. Geladen wird übrigens mit USB-C und bis zu 22,5 Watt.

Das MatePad Paper kommt mit Huaweis hauseigenem HarmonyOS 2.0 und unterstützt dadurch auch das neue Super-Device-Feature. Das heisst, man kann Dateien vom Tablet oder Computer einfach und ohne Kabelverbindung auf das MatePad Paper verschieben. Auf dem eReader hat man auch Zugriff auf die AppGallery von Huawei, einen Zugriff auf Google Books gibt es natürlich nicht. Eine direkte Anbindung an einen eBook-Shop gibt es, allerdings nur zu Huaweis eigenem Buch-Shop, der in der Schweiz einen noch eher bescheidenen Umfang hat. Das MadePad Paper unterstützt aber alle gängigen eBook-Formate (ausser natürlich Amazons), womit ihr also problemlos Bücher aus anderen Shops kaufen könnt.

Das alles hat aber auch seinen Preis: 499 Euro kostet das MatePad Paper zum Marktstart in Europa. Ein Schweizer Start ist im Moment noch nicht bestätigt.

Huawei präsentiert iMac-Konkurrenten Mate Station X

Für alle, die auf All-in-One-Computer stehen, hat Huawei die Mate Station X vorgestellt. Diese sieht dem im letzten Jahr vorgestellten MateView (unseren Test gibt’s hier) zum Verwechseln ähnlich. Der Computer bietet 28,2 Zoll mit einer Auflösung von 4k, einem Seitenverhältnis von 3:2 und 500 Nits. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt dank der schmalen Ränder 92 Prozent. Der DCI-P3-Farbraum beträgt 98 Prozent.

Huawei Mate Station X Desktop-All-in-One-Computer.
Bild: Huawei

Damit Huawei die Technik in das schlanke Design bekommen hat, muss man auf eine dedizierte Grafikkarte verzichten. Auch beim Prozessor gibt es «nur» einen Laptop-Prozessor. Kund:innen haben die Wahl zwischen dem AMD Ryzen 5 5600H oder dem AMD Ryzen 7 5800H. Für grafische Arbeiten und selbst Videoschnitt sollte das reichen, gamen liegt damit also nicht drin – dafür ist die Mate Station X aber auch nicht gedacht. Der Speicher liegt übrigens bei 16 GB DDR4-3.200-Arbeitsspeicher und auf eine 512 GB SSD.

Etwas bescheiden kommt die Webcam daher, was etwas überrascht, immerhin ist Videochat gerade sehr gefragt. 720p leiste die Webcam und auch die Stereolautsprecher sind mit 5 Watt wohl keine klangliche Erleuchtung. Bei den Anschlüssen gibt es je zwei USB-C- und USB-A-Ports. Ein Kopfhöreranschluss ist ebenfalls vorhanden. Dafür gibt Huawei eine Tastatur mit integriertem Fingerabdrucksensor dazu. In Europa startet die Huawei Mate Station X für 2199 Euro (etwa 2176 Franken), ein Schweizer Start hat Huawei bisher noch nicht angekündigt.

Lenovo ThinkPad X1 Extreme G5

Lenovo ThinkPad X1 Extreme G5 Laptop mit krasser Grafikkate.
Bild: Lenovo

Ein neues Ultrabook von Lenovo, das nur so vor Leistung strotzt. Das ThinkPad X1 Extreme 5G soll laut Lenovo sogar so potent sein, dass auch 3D CAD-Anwendungen problemlos laufen würden. Ausgerüstet ist das Notebook mit einem Intel Core i9 der 12. Generation (Alder Lake) und der Nvidia GeForce RTX 3080 TI, der aktuell leistungsstärksten Laptop-GPU auf dem Markt. Dazu gibt es 16 GB GDDR6-Grafikspeicher und einer TGP von bis zu 110 Watt. Ermöglicht wird das durch eine Flüssigmetallwärmeleitpaste und einer Vapor-Chamber-Kühlung.

Wer möchte, kann sich das Extreme 5G mit bis zu 64 GB DDR5-4800-Arbeitsspeicher und bis zu 8 TB Arbeitsspeicher bestellen. Der Akku fast 90 Wh, wie lange das Notebook damit durchhält, wissen wir im Moment noch nicht. Das alles passt in ein relativ schlankes Gehäuse von nur 17,9 Millimeter dicke. Das Gewicht beträgt 1,88 Kilogramm.

16 Zoll, mit oder ohne Touchscreen

Das Display misst 16 Zoll und gibt es als normales IPS-Panel mit 500 Nits und einer Auflösung von 1200p oder einem 1600p-Touchscreen mit 600 Nits. Netzwerkseitig gibt es Wi-Fi 6E, Bluetooth 5,2 und sogar ein integriertes 5G-Modem und einen NFC-Chip. Anschlüsse gibt es folgende:

  • Thunderbolt 4
  • SD Express 7.0 Kartenleser
  • 2 x USB-A 3.2 Gen 1
  • HDMI 2.1

Wer mit dem ThinkPad X1 Extreme G5 Videogespräche führen möchte, kann auf eine Webcam mit 1080p zugreifen. Diese ist mit Privacy Shutter und einer Infrarotkamera mit für optionales Login per Gesichtserkennung ausgerüstet. Auch ansonsten gibt es diverse softwareseitige Sicherheitsmassnamen und natürlich das obligatorische Kensington-Schloss am Gehäuse.

Das Lenovo ThinkPad X1 Extreme G5 ist in der Schweiz ab Juli 2022 verfügbar. Der Einstiegspreis liegt bei 2899 Franken.

Nokia PureBook Pro

Nokia PureBook Pro mit 15 Zoll und 17 Zoll.
Bild: Off Global

Nokia startet in Europa ins Laptop-Business – allerdings nicht selbst, sondern durch das französische Start-up Off Global. Dieses hat sich die Lizenz erworben, Laptops mit dem Nokia-Logo bauen und vertreiben zu dürfen. Das erste Modell ist zwar kein technisches Wunderwerk, sondern ein günstiger Einsteiger-Laptop, aber hey: Es steht Nokia drauf. Und er sieht tatsächlich nicht einmal so schlecht aus. Einen Schweizer Start gibt es noch nicht, aber Off Global plant, das PureBook Pro im April oder Mai in 22 Ländern zu verkaufen. Die ausführlichen Infos zum PureBook Pro haben wir dir in diesem Beitrag zusammengefasst.

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