Mit den SmartTags bietet Samsung einen recht guten Bluetooth-Tracker an, der sich vor Apples AirTags nicht verstecken muss. Wie bei Apple handelt es sich aber auch bei den Samsung SmartTags um ein geschlossenes System. Das heisst, sie können ausschliesslich mit Samsung-Geräten verwendet werden. Zumindest war das bisher so. Mit der neuen, quelloffenen App uTag ändert sich dies.
Die kostenlose App uTag ermöglicht die Nutzung von Samsung SmartTags auf allen Android-Geräten. Voraussetzung ist mindestens Android 11, damit die App funktioniert. Root-Rechte müssen nicht vorhanden sein, womit sich die App auch an all diejenigen richtet, die sich nicht so gut mit Smartphones auskennen oder die Herstellergarantie ihres Smartphones nicht verlieren möchten.
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So einfach nutzt du Samsung SmartTags mit jedem Android-Gerät
Das Einrichten ist denkbar einfach. Zunächst muss die APK (Installationsdatei) direkt bei GitHub heruntergeladen und installiert werden. Beim ersten Start wird direkt über die uTag-App eine modifizierte SmartThings-App auf deinem Smartphone installiert. Sie ist notwendig, damit uTag eine Verbindung zu deinem SmartTag herstellen kann. Anschliessend nimmt uTag alle notwendigen Anpassungen vor, damit sich der SmartTag mit deinem Smartphone verbindet.
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Die App übernimmt alle Schritte und begleitet dich beim Installationsvorgang | Screenshot: vybe
Der Entwickler von uTag spendiert ein paar zusätzliche Funktionen, die bei SmartThings nicht vorhanden sind. So erkennt die App etwa unbekannte Tags in der Nähe und warnt den Nutzer mit einer Benachrichtigung darüber. Es gibt auch einige Widgets, mit denen die aktuelle Position des SmartTags angezeigt werden kann und eine erweiterte Lost-Mode-Funktion. So können auf dem SmartTag auch beliebige URLs hinterlegt werden, die beim Antippen mit einem NFC-fähigen Gerät automatisch geöffnet werden. So lässt sich etwa die Adresse des Nutzers hinterlegen.
Doch wie funktioniert das überhaupt? Wie es heisst, verwendet die uTag-App eine von Samsung bereitgestellte Schnittstelle, die eigentlich für Partner-Apps gedacht ist. Damit wird sichergestellt, dass die Verschlüsselung und die Bluetooth-Kommunikation weiterhin direkt über die SmartThings-App läuft. Das wiederum ist aber auch das grösste Risiko der App: Samsung könnte diese Schnittstelle anpassen, sodass uTag früher oder später nicht mehr funktioniert.
Ebenfalls gilt es zu bedenken, dass für uTag zwingend ein Samsung-Konto notwendig ist und dieses mit der uTag-App verknüpft werden muss. Wer diesen Risiken nicht ausgesetzt werden möchte, müsste sich für einen Bluetooth-Tracker umsehen, der beispielsweise mit Googles «Mein Gerät finden» funktioniert.