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Huawei Watch 3 Pro im Test – was taugt die erste HarmonyOS-Smartwatch?

Huawei Watch 3 Pro

Ja, ich bin ein grosser Fan von Smartwatches. Und ja, mir hat schon die Huawei Watch GT 2 Pro extrem gut gefallen – vor allem optisch. Bei der Software gab es zugegeben noch Luft nach oben. Denn so richtig „smart“ war die Watch GT-Reihe von Huawei eigentlich nicht so ganz. Das soll sich mit der brandneuen Huawei Watch 3 bzw. Watch 3 Pro ändern.

Im Gegensatz zu den Watch GT-Modellen, welche mit LiteOS liefen, setzt Huawei nun auch bei den Smartwatches auf das hauseigene Betriebssystem namens HarmonyOS. Es ist ein Betriebssystem, welches ebenfalls auf Smartphones, Tablets, Smart-TVs und vielen weiteren Geräten eingesetzt wird.

Macht HarmonyOS die Huawei Watch 3 (Pro) nun also endlich „smart(er)“? Das und mehr, erfährst du in unserem ausführlichen Testbericht.

Huawei Watch 3 Pro
Bild: vybe

Eine der schönsten Smartwatches

Wir haben von Huawei die Watch 3 Pro Elite erhalten, also das unangefochtene Topmodell mit allem drum und dran. Kostenpunkt: Stolze 599 Franken. Nein, die Uhr ist wahrlich kein Schnäppchen. Ob die hochwertigen Materialien und die tadellose Verarbeitung den hohen Preis rechtfertigen, muss jeder für sich selber beantworten.

Wir finden: Teilweise. Ja, das Uhrengehäuse ist aus Titan und die Unterseite aus Keramik gefertigt. Das Display ist darüber hinaus durch kratzfestes Saphirglas geschützt. Zusätzlich gibt es beim Elite-Modell ein sehr schönes Titan-Gliederarmband (+ ein Ersatz-Armband aus hautverträglichen Silikon) dazu.

Bild: vybe

All das, und in Kombination mit der herausragenden Verarbeitung, rechtfertigt durchaus einen Preis um die 600 Franken. Allerdings muss man sich letztendlich bewusst sein, dass eine Smartwatch eine limitierte Laufzeit hat. Eine schöne analoge Uhr hält hingegen oftmals ein Leben lang. Da kann die Huawei Watch 3 Pro nicht mithalten.

Wer keine Lust hat, gleich 600 Franken auf den Tisch zu legen, der kann sich die Huawei Watch 3 (ohne Pro) ansehen. Sie ist zwar nicht mit dem schönen Titan-Gliederarmband erhältlich und kommt auch nicht ganz an die Akkulaufzeit des Pro-Modells heran, dafür ist sie ab 369 Franken ein Stück günstiger.

Wenn wir schon das Thema „Armband“ anschneiden: Huawei setzt erfreulicherweise auf die Standardbreite von 22 Millimetern bei den Armbänder. So eröffnet sich eine riesen Auswahl an Ersatzarmbänder, welche man ganz bequem im Fachhandel kaufen kann.

So, genug über den Preis geschwätzt, widmen wir uns wieder vollumfänglich der Smartwatch zu. Sie wirkt an zierlichen Handgelenken ziemlich wuchtig. Das liegt einerseits daran, dass sie inklusive der schwarzen Lünette (exklusiv beim Pro-Modell) einen Durchmesser von satten 50 Millimetern aufweist.

Huawei Watch 3 Pro
Bild: vybe

Andererseits ist der Uhrenkörper ziemlich dick und mit 63 Gramm nicht gerade leicht. Warum das so ist? Nun, es dürfte vor allem am fetten 790 mAh Akku liegen, der eine gute Laufzeit ermöglicht. Der muss ja auch irgendwo untergebracht werden. Mehr zur Akkulaufzeit, gibt es fast am Ende des Testberichts.

Die Huawei Watch 3 Pro wird über ein sehr farbenfreudiges und helles 1,43 Zoll AMOLED-Display mit einer Auflösung von 466 x 466 Pixel bedient. Dazu gesellt sich eine dreh- und drückbare Krone auf der rechten Seite. Huawei hat sich wohl von der Apple Watch inspirieren lassen. Die Krone liefert auch ein angenehmes haptisches Feedback (Vibration).

Neben der Krone, finden wir etwas weiter unten eine weitere Taste. Ihr kann frei eine Funktion zugewiesen werden, beispielsweise das Öffnen des Trainingsmodus. Sowohl die Krone, als auch die Taste weisen einen sehr angenehmen Druckpunkt auf und sind wertig verarbeitet. Ein nettes Detail: Bei der Krone ist „Huawei Watch“ eingraviert.

Suunto 9 Baro Titanium vs. Huawei Watch 3 Pro
Bild: vybe

Ausstattung lässt nur wenige Wünsche übrig

Huawei hat bei der Präsentation besonders den Thermometer hervorgehoben. Tatsächlich kann mit der Uhr auch die Hauttemperatur gemessen werden. Eine Funktion, welche so glaub ich noch bei keiner anderen Smartwatch vorhanden ist. Ob sinnvoll oder nicht, muss jedoch jeder für sich selber entscheiden.

Huawei packt in den wuchtigen Uhrenkörper viel Technik. Dieser ist übrigens bis zu 5 ATM bzw. 50 Meter wasserdicht. Für unsere Fans von technischen Details: Unter der Haube taktet der HiSilicon Hi6262-Prozessor, der von 2 GB RAM flankiert wird. Der interne Speicherplatz beläuft sich auf satte 16 GB. Der Prozessor bietet ebenfalls ein 4G-Modem. Dank eSIM-Unterstützung kann die Smartwatch somit auch ohne Smartphone unabhängig betrieben werden.

Zu den weiteren Sensoren gehören Beschleunigungssensor, Gyroskop, Barometer, Herzfrequenzmesser und ein SpO2-Sensor. Die Herzfrequenz, der Sauerstoffgehalt im Blut (SpO2) und die Hauttemperatur, werden auf Wunsch kontinuierlich aufgezeichnet. Sie können anschliessend bequem in der Huawei Health-App eingesehen werden.

Bild: vybe

Zwecks Positionsbestimmung setzt Huawei erstmals auf sogenanntes Dual-GPS. Es soll eine noch genauere Aufzeichnung bei Workouts im Freien ermöglichen. Wir haben das natürlich für euch ganz genau unter die Lupe genommen. Mehr dazu, erfährst du unter „Aktivitäten & Workouts“.

Die Uhr verbindet sich via Bluetooth 5.2 mit deinem Smartphone oder einem Zubehör in Form von Bluetooth-Kopfhörer oder Brustgurten. Ebenfalls steckt ein NFC-Chip in der Uhr. Da jedoch keine Bezahl-App dafür bereitsteht, macht der NFC-Chip aktuell noch nicht wirklich viel Sinn. Oder anders gesagt: Er ist da, aber man kann ihn nicht brauchen.

Huawei Watch 3 Pro
Bild: vybe

Huawei hat im Gehäuse ein Mikrofon und Lautsprecher integriert. Ist das Smartphone nicht grad zur Hand oder die Uhr wird via integrierten 4G-Modem unabhängig vom Smartphone genutzt, kannst du darüber auch Gespräche führen. Es dürfte dich jedoch nicht überraschen, dass uns die Soundqualität des Lautsprechers nur bedingt überzeugt hat.

Und was fehlt nun noch? Nun, ehrlich gesagt habe ich erhofft, dass Huawei auch ein EKG-Sensor in der Huawei Watch 3 (Pro) unterbringt. Es ist ein Feature, welches ich als wirklich sehr nützlich erachte. Doch genau das, fehlt aus irgendeinem Grund auch bei der neuesten Huawei-Smartwatch. Schade.

HarmonyOS macht die Huawei Watch 3 Pro „smarter“

Besonders gespannt, war ich auf das neue HarmonyOS. Ist es wirklich besser als LiteOS, welches auf den bisherigen Huawei-Smartwatches der GT-Reihe eingesetzt wurde? Ja, ist es. Aber es ist noch nicht perfekt – überhaupt nicht. Es gibt nach wie vor noch einige Baustellen, die Huawei unbedingt in Angriff nehmen muss.

Doch der Reihe nach. Die Einrichtung gestaltet sich als gewohnt einfach bzw. orientiert sich am Vorgängermodell. Bevor es losgeht, musst du einfach sicherstellen, dass du die aktuelle Huawei Health-App auf deinem Smartphone (Android oder iOS) installiert hast. Die bekommst du nicht etwa im Google Play Store, sondern in der AppGallery.

Tatsächlich ist die Version im Google Play Store veraltet und schon lange nicht mehr aktualisiert worden. Wie wir von Huawei erfahren haben, liegt es allerdings nicht an ihnen, sondern an Google. Angeblich unterbindet Google ein direktes Update via Play Store aufgrund der US-Sanktionen. Lassen wir so stehen.

Ist die Uhr dann mal mit deinem Smartphone gekoppelt, dürfte zuerst einmal ein Software-Update anstehen. Wir haben die Uhr ein paar Wochen vor dem offiziellen CH-Launch erhalten und haben bisher zwei grosse Software-Updates dafür erhalten. Seit dem letzten Update läuft die Uhr merklich flüssiger.

In der Health-App für Android und iOS werden dir nicht nur alle relevanten Fitness- und Gesundheitsdaten angezeigt, du kannst darüber auch neue Watchfaces (Zifferblätter) übertragen, die Benachrichtigungen verwalten und bestimmen, ob die Herzfrequenz, der Sauerstoffgehalt im Blut und die Temperaturmessung kontinuierlich gemessen werden sollen.

Huawei Watch 3 Pro
Bild: vybe

Kommen wir zurück zu HarmonyOS. Das läuft auf der Huawei Watch 3 Pro sehr flüssig und stabil – vor allem seit dem letzten Software-Update. Die Bedienung ist einfach und meiner Meinung nach intuitiv umgesetzt. Wer schon eine Watch GT-Smartwatch hatte, der wird sich schnell zurecht finden. Ja, sogar die vorinstallierten Apps sind identisch.

Das Hauptmenü wird durch einmaliges Betätigen der Krone geöffnet. Das Hauptmenü erinnert dabei sehr stark an die Optik der Apple Watch. Finden wir nicht tragisch, sondern durchaus praktikabel. Wer lieber eine Listenansicht haben möchte, kann dies in den Einstellungen selbstverständlich auswählen.

Mit einem Wisch nach unten werden die Schnelleinstellungen geöffnet und mit einem Wisch nach oben die Benachrichtigungen. Erfreulich: Die Huawei Watch 3 (Pro) unterstützt jetzt endlich auch Emojis. Allerdings kann Stand heute noch nicht auf Nachrichten geantwortet werden, obwohl eigentlich schon eine Tastatur-App mit an Bord ist. Das Antworten auf Nachrichten soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden.

Neben der Möglichkeit auf Nachrichten zu antworten, sollte sich Huawei generell die Benachrichtungsfunktion nochmals zu Gemüte führen. Das Problem: Werden Benachrichtigungen auf dem Smartphone gelesen, bleiben diese trotzdem weiterhin auf der Uhr – und umgekehrt. Das haben andere Hersteller besser gelöst.

Huawei Watch 3 Pro Emojis
Ja, Emojis werden jetzt endlich auf der Uhr dargestellt | Bild: vybe

Mit einem Wisch nach rechts, gelangst du auf die benutzerdefinierten Kacheln. Allzu viele Kacheln stehen da allerdings noch nicht zur Auswahl. Tatsächlich gibt es aktuell nur die Kacheln Aktivitätsdaten, Herzfrequenz, SpO2 und Hauttemperatur. Weitere dürften nach und nach folgen.

Mit einem Wisch nach links, wird dir das aktuelle Wetter sowie die Musiksteuerung angezeigt. Letzteres natürlich nur, wenn du auf deinem Smartphone oder via Huawei Music ein Video oder Musik abspielst. Dank dem grossen internen Speicherplatz von 16 GB, kannst du auch „offline“ Musik auf die Uhr übertragen. Diese Funktion ist leider aktuell Smartphones und Tablets von Huawei vorbehalten.

Huawei Watch 3 Pro Musiksteuerung
Bild: vybe

Weitere Apps, wie beispielsweise eine Karten-App zwecks Navigation, gibt es bei der Watch 3 Pro noch nicht. Wie wir von Huawei erfahren haben, soll voraussichtlich im Sommer die hauseigene Navigation Petal Maps ebenfalls für die Smartwatch mit HarmonyOS veröffentlicht werden.

Weiterhin gibt es keine „Fernauslöser“-Funktion für die Kamera, was so weit ich weiss, bei der Watch GT-Uhren vorhanden wäre. Insgesamt fehlen uns bei der Huawei Watch 3 (Pro) noch die eine oder andere App bzw. Funktion. Vieles wurde angekündigt, aber noch nicht veröffentlicht. Wir warten sehnlichst auf die nächsten Updates.

AppGallery: App-Angebot ist flau

Auf der Huawei Watch 3 (Pro) ist direkt die AppGallery vorinstalliert. So nennt Huawei den eigenen „App-Store“. Wer jetzt mit einem grossen App-Angebot gerechnet hat, wird jedoch schnell enttäuscht. In der AppGallery gibt es bis dato keine wirklich spannenden Apps – zumindest für mich nicht.

Das Angebot ist insgesamt noch sehr spärlich und damit überschaubar. Irgendwelche Streaming-Apps, beispielsweise von Deezer, Spotify, Tidal & Co., gibt es nicht. Ebenfalls sind auch keine Sport-Apps, wie Strava oder Adidas Running (Runtastic), für HarmonyOS verfügbar.

Huawei Watch 3 Pro
Noch gibt es nicht viele Apps in der AppGallery | Bild: vybe

Natürlich kann sich das App-Angebot in den kommenden Wochen noch verbessern. Schliesslich ist die Uhr auch erst seit wenigen Tagen erhältlich. Es wird allerdings nicht so einfach werden, die App-Entwickler für eine Smartwatch zu überzeugen, welche (noch?) nicht sehr weitverbreitet ist.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das App-Angebot bei der AppGallery für Smartwatches und auch Smartphones/Tablets weiterentwickeln wird. Wird es Huawei gelingen, die App-Entwickler von sich zu überzeugen? Wir werden sehen.

Aktivitäten & Workouts: Gut, aber nicht perfekt

Hinsichtlich Aktivitäten lässt die Huawei Watch 3 kaum Wünsche übrig. Die Uhr zeichnet zuverlässig all deine Aktivitäten (Schritte, Aktivitätsminuten, usw.) und Vitaldaten (Herzfrequenz, SpO2, Temperatur und Schlafqualität) auf. Diese Werte werden anschliessend mit der Health-App synchronisiert und dort mit Diagrammen und weiterführenden Informationen aufgewertet.

Huawei Health-App
Aktivitäten immer im Blick | Screenshot: vybe

Bei den Workouts stehen über 100 verschiedene Sportarten zur Auswahl. Ein Training kann über die untere Taste gestartet werden, sofern du die Taste nicht mit einer anderen Funktion belegt hast. Neben den klassischen Sportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen, gibt es auch weniger populäre Trainingsmodi für beispielsweise HIIT (Hoch-intensitäts Interval Training) oder Kendo.

Während den Trainings bereitet die Smartwatch alle relevanten Daten hübsch auf. Dank dem hellen Display, können die Daten problemlos im Freien abgelesen werden. Zudem gibt es einen „virtuellen“ Sprach-Coach, der auf dem Laufenden hält, wie man aktuell unterwegs ist. Dieser agiert jedoch nur in englischer Sprache, was den einen oder anderen von euch vielleicht stört.

Bei der Watch 3 Pro bietet der chinesische Hersteller eine Dual-Channel-GPS-Unterstützung an. Dadurch verspricht Huawei einerseits eine schnellere Positionsbestimmung und andererseits eine noch genauere Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke. Doch stimmt das auch?

Huawei Watch 3 Pro Aktivitäten
Screenshot: vybe

Ja. Die Huawei Watch 3 Pro hat im Freien jeweils sehr schnell meine genaue Position bestimmen können. Bei den Lauftrainings gibt es zwar nach wie vor Abweichungen bei der Aufzeichnung im Wald, doch sie fallen merklich geringer aus, als noch bei der Huawei Watch GT 2 Pro – ohne Dual-GPS.

Etwas weniger genau fallen bei Workouts die die Werte der Herzfrequenzmessung aus. Hier hält sich die Watch 3 Pro etwas zu stark zurück, sodass der Wert im Endeffekt zu tief ausfällt. Verglichen habe ich die Werte mit einem Pulsgurt der Marke Polar. Hier muss Huawei unbedingt nachbessern.

Apropos Laufen: In den Einstellungen unter „Sicherheit und Datenschutz“ versteckt sich die Sturzerkennung mit automatischem SOS-Notruf. Über die Health-App muss dafür vorrangig ein Notfallkontakt bestimmt werden. Da kann der Nutzer gleich noch weitere Daten hinterlegen, wie beispielsweise Allergien oder die Blutgruppe.

Die Smartwatch verfügt über eine automatische Trainingserkennung. Sobald aktiv, erkennt der Fitness-Tracker anhand der Aktivitätsintensität, ob du am trainieren bist und erinnert dich daran das jeweilige Training zu starten. Dies funktioniert problemlos beim Laufen, Gehen, Crosstrainer und Rudertraining.

Die Trainings werden selbstverständlich direkt mit der Health-App auf deinem Smartphone synchronisiert. Das klappt gut und nahtlos. Leider bietet Huawei aber weiterhin keine direkte Integration mit Drittanbieter-Apps wie Strava. Die Workouts lassen sich leider auch nicht als GPX- oder ähnliche Datei exportieren.

Wer seine Trainings von der Health-App zu Strava übertragen möchte, kann dies dank der Health Sync-App dennoch tun. Das klappt grundsätzlich sehr gut, sofern man sich an die Anleitung der Health Sync-App hält.

Akku überzeugt mit guter Laufzeit

Wie sieht es nun mit der Akkulaufzeit aus? Nun, sagen wir es mal so, der üppige 790 mAh Akku macht sich definitiv bemerkbar. Was das konkret heisst? Ziemlich genau auf zwei Tage Laufzeit komme ich mit aktiviertem Always-on-Display (AOD), der kontinuierlichen Messung der Herzfrequenz, des Sauerstoffgehalts im Blut und der Temperaturmessung.

Weitere zwei Tage Laufzeit, lässt sich durch das Ausschalten des Always-on-Display aus der Huawei Watch 3 Pro kitzeln. Reicht das nicht aus? Dann kannst du die Uhr in den Energiesparmodus schalten. Ist dieser aktiviert, schaltet sich die Uhr in einen eingeschränkten Modus. Dieser erinnert an LiteOS von der Watch GT-Reihe. Obwohl weiterhin Herzfrequenz & Co. aufgezeichnet wird, kann damit die Laufzeit auf bis zu 14 Tage verlängert werden.

Huawei Watch 3 Pro Hauptmenü
Bild: vybe

Da ich leider grad keine eSIM bei meinem Netzbetreiber verfügbar habe, konnte ich leider (noch) nicht testen, wie gut sich die Uhr mit aktiviertem Mobilfunk schlägt. Sollte sich das in absehbarer Zeit ändern, werde ich meine Erfahrungen an dieser Stelle noch ergänzen.

Geladen wird die Huawei Watch 3 Pro via Wireless-Charging per Induktion. Im Lieferumfang befindet sich eine kleine Ladestation, welche sich magnetisch an die Uhr andockt. Ein kompletter Ladevorgang von 0 auf 100 Prozent nimmt damit ca. drei Stunden in Anspruch.

Huawei Watch 3 Pro: Die Stärken und Schwächen

Huawei Watch 3 Pro
Bild: vybe

Das Fazit zur Huawei Watch 3 Pro

Die Huawei Watch 3 Pro Elite ist eine äusserst schicke Premium-Smartwatch, welche mit einer hervorragenden Verarbeitung und hochwertigen Materialien glänzt. Das hat seinen Preis. 599 Franken verlangt der chinesische Hersteller für sein neuestes Schmuckstück. Dieser Preis schreckt verständlicherweise ab.

Doch die Uhr überzeugt nicht nur mit dem äusserst schicken und wertigen Design, sondern bietet unter der Haube ebenfalls ganz schön viel Technik. Dank der vielen integrierten Sensoren bekommt der Nutzer einen umfangreichen Überblick über seine Vitaldaten. Hier hätten wir uns allerdings noch einen EKG-Sensor gewünscht.

Ansonsten kann die Uhr dank integrierter eSIM ganz ohne Smartphone verwendet werden – wenn auch noch eingeschränkt. Auf Nachrichten lässt sich leider noch nicht direkt über die Uhr antworten – noch nicht. Diese Funktion wird mit einem späteren Software-Update nachgereicht.

Noch ist HarmonyOS für Smartwatches (und auch für Smartphones) nicht wirklich fertig. Es fehlen Apps und Dienste, wie beispielsweise eine Bezahl-App à la Google Pay/Apple Pay oder einer Karten-Map wie Google Maps bzw. Petal Maps. Zumindest letzteres ist geplant, wie uns Huawei versichert hat.

Ja, Huawei muss sich noch um zahlreiche Baustellen kümmern. Und ja, vielleicht hätte Huawei noch ein paar Monate mit der Veröffentlichung der Watch 3-Series warten sollen, um zuerst alle geplanten Apps und Dienste fertigzustellen. Huawei muss unbedingt in den nächsten Wochen und Monaten an HarmonyOS arbeiten, um das System zu verbessern.

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