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Sonos Roam im Test – wie gut ist der kleine Lautsprecher?

Der neue Sonos Roam in Schwarz

Vor einem Jahr hat der amerikanische Hersteller Sonos mit dem Move den ersten portablen Lautsprecher auf den Markt gebracht. Vor wenigen Wochen stellte das Unternehmen mit dem Sonos Roam nun seinen zweiten Lautsprecher für unterwegs vor. Er ist in der Schweiz ab dem 20. April in Schwarz und Weiss für 199 Franken erhältlich.

Im Vergleich zum Sonos Move fällt der Roam deutlich kleiner aus. Ob sich die kompakte Bauform auf die Soundqualität auswirkt und was sonst noch so im neuen Lautsprecher steckt, verrate ich dir in unserem ausführlichen Testbericht.

Die Verpackung vom Sonos Roam
Ja, schon die Verpackung des Sonos fällt sehr kompakt aus. | Bild: vybe

Kleiner als gedacht…

Ehrlich gesagt war ich zunächst überrascht, wie klein der Sonos Roam wirklich ist. Um das mal mit eindeutigen Zahlen zu verdeutlichen: Wir sprechen hier von einem Lautsprecher mit Abmessungen von 168 x 62 x 60 Millimeter und einem Gewicht von 430 Gramm. Damit passt er problemlos in ein Rucksack und fällt da auch nicht negativ mit einem zu hohen Gewicht auf.

Sonos ist für sein minimalistisches Design bekannt und das führt man auch beim Roam konsequent weiter – gut so. Die Verarbeitung ist wie von Sonos gewohnt auf einem sehr hohen Niveau. Zudem ist er nach IP67 zertifiziert, womit er gegen Staub und ganz gut gegen Wasser geschützt ist. Laut Sonos ist er ebenfalls Sturzfest.

Der Sonos Roam ist gut gegen Stürze gewappnet
Auch Stürze steckt der portable Lautsprecher gut weg. | Bild: vybe

Die obere und untere Seite des Lautsprechers sind gummiert. Oben gibt es vier physische Tasten (Lautstärke rauf/runter, Pause/Play und Mikrofon ein/aus). Positiv: Es sind keine Touch-Tasten, wie sie beispielsweise beim Sonos Move vorhanden sind. Dadurch weisen sie einen guten Druckpunkt auf und lassen sich sogar blindlings erfühlen.

Die physischen Tasten am Sonos Roam
Die physischen Tasten am Sonos Roam | Bild: vybe

Er lässt sich auch horizontal nutzen, dafür gibt es vier gummierte Füsse. Egal ob vertikal oder horizontal, der Speaker liegt stabil auf dem jeweiligen Untergrund. Quasi auf der Rückseite gibt es den USB-C-Anschluss und eine weitere Taste, womit sich der Speaker in den Stand-by- und Pairing-Modus begeben lässt.

Es gibt gleich zwei Status-LED, welche kaum erkennbar im Gehäuse eingelassen sind. Eine Status-LED zeigt an, dass der portable Speaker in Betrieb ist. Eine weitere Status-LED zeigt an, wenn sich der Akku dem Ende zuneigt (Rot) und wenn dieser aufgeladen (Orange) wird.

Kann auch vertikal genutzt werden, der Sonos Roam
Kann auch vertikal genutzt werden, der Sonos Roam | Bild: vybe

Einfache Integration in das Sonos-Netzwerk

Okay, alles andere als eine einfache Integration in ein bestehendes Sonos-Netzwerk hätte mich auch überrascht. Trotzdem ist es eine Erwähnung wert. Über die Sonos-App lässt sich der Lautsprecher problemlos in ein bestehendes Netzwerk hinzufügen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Roam nur noch mit der neuen Sonos-App funktioniert.

Über die App lässt sich der Roam ganz normal wie ein Sonos-Lautsprecher nutzen und es stehen alle bekannten Funktionen zur Auswahl. Der Klang kann über den Equalizer nach eigenem Geschmack angepasst werden. Ebenfalls wird Trueplay unterstützt, womit der Sound mithilfe des Mikrofons an den jeweiligen Ort automatisch optimiert wird. Wer möchte, kann zudem zwei Sonos Roam zu einem Stereo-Paar verbinden.

Dank einem Fernfeld-Mikrofonarray können die Sprachassistenten Google Assistant und Amazon Alexa verwendet werden. Im Test mit Google Assistant, reagierte der Roam auch auf eine Distanz von ca. 4 Metern zuverlässig und schnell auf meine Sprachbefehle. Das Fernfeld-Mikrofonarray funktioniert somit also ganz gut.

Übrigens: Das Mikrofon kann aktuell leider nicht als Freisprechanlage genutzt werden. Vielleicht wird sich daran noch etwas mit einem künftigen Update ändern (Stand April 2021).

Der Sonos Roam im Vergleich zum Sonos Move
Grössenvergleich: Der Sonos Roam ist bedeutend kompakter als der Sonos Move. | Bild: vybe

Wie gut klingt der Sonos Roam?

Die Frage der Fragen: Wie gut klingt der Sonos Roam? Da muss ich zuerst einmal erneut auf die kompakte Bauform verweisen. „Baubedingt“ ist es schlichtweg nicht möglich, dass er den voluminösen Sound wie der deutlich grössere (und teurere) Sonos Move entfaltet.

Klanglich zeigt der Roam vor allem bei den Mitten und Höhen seine Stärken – etwas weniger bei den Tiefen. Das soll nicht heissen, dass der Roam keinen anständigen Bass auf die Reihe kriegt. Er ist baubedingt einfach etwas „flacher“. An der Lautstärke gibt es nichts auszusetzen. Der Roam kann sehr laut werden, so dass er auch am See die nötige Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Kurz zusammengefasst: In Anbetracht der Grösse, liefert der Sonos Roam eine sehr gute und ausbalancierte Soundqualität. Ich kenne keinen portablen Lautsprecher in vergleichbarer Grösse, der an die Soundqualität heranreicht. Hier muss ich allerdings eingestehen, dass ich mir noch lange nicht alle Lautsprecher angehört habe.

Sonos Roam mit gummierten Füssen
Bild: vybe

Sound Swap und nahtloser Wechsel ausprobiert

Abgesehen davon, dass sich der Roam perfekt in ein bestehendes Sonos-Netzwerk einfügt, spendiert ihm Sonos ein paar weitere spannende Features. Eines dieser Features heisst „Sound Swap“. Damit kann Musik vom Roam an einen Sonos-Lautsprecher im gleichen Netzwerk „weitergeleitet“ werden. Einfach etwas länger auf die Play-Taste drücken und schon wird die Musik auf dem nächstgelegenen Sonos wiedergegeben. Das geht übrigens auch umgekehrt.

Ausserhalb des heimischen Netzwerks, verbindet sich der Sonos Roam via Bluetooth 5.0 (leider noch kein 5.2) mit dem Smartphone. Eigentlich hat Sonos einen nahtlosen Wechsel zwischen dem heimischen Netzwerk und Bluetooth angekündigt, das wird leider nicht ganz eingehalten. In der Regel musste ich den Roam im Freien manuell mit dem Smartphone verbinden. Getestet habe ich das übrigens mit dem Oppo Find X3 Pro.

Da ich kein iPhone im Haushalt hatte, kann ich nichts über die Integration von Apple’s AirPlay 2 berichten. Fakt ist: Es ist vorhanden und scheint anderen Berichten zufolge auch ganz gut zu klappen. Auch nicht getestet habe ich die direkte Integration in die Spotify-App. Warum? Ich nutze aktuell YouTube Music.

Liferumfang des Sonos Roam
Im Lieferumfang fehlt ein Netzteil, dafür gibt’s immerhin ein 1,2 Meter langes USB-C-Kabel | Bild: vybe

Gute Akkulaufzeit, langsames Wireless-Charging

Sonos gibt offiziell eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden an, was durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Bei mir hat der portable Lautsprecher im WLAN-Netzwerk ca. 7,5 Stunden durchgehalten. Ein guter Wert, wenn auch klassische Bluetooth-Lautsprecher teilweise bedeutend längere Laufzeiten erreichen. Mir reicht die gebotene Laufzeit.

Geht dem Roam der Saft aus, lässt sich dieser nicht nur über den USB-C-Anschluss aufladen, sondern auch via Wireless-Charging (Qi). Sonos verkauft dazu ein optionales Ladedock. Zusammen mit dem Ladedock gibt es den Roam für 248 Franken. Übrigens: Ein Netzteil liefert Sonos nicht mit, dafür aber ein 1,2 Meter langes USB-C-Kabel.

Zwingend notwendig ist das Sonos-Ladedock nicht. Der Roam lässt sich mit jedem handelsüblichen Qi-Dock aufladen. Da gibt es auch deutlich günstigere Modelle, die ebenfalls einen guten Job machen. Die Ladegeschwindigkeit war bei einem von mir getesteten Qi-Ladedock allerdings wenig berauschend. Ob der Roam mit dem originalen Qi-Ladedock schneller geladen wird, kann ich nicht beantworten.

Sonos Roam in Schwarz
Bild: vybe

Das Fazit zum Sonos Roam

Der Sonos Roam hat mich in den letzten zwei Wochen von sich überzeugt. Warum? Er ist handlich, nicht zu schwer und liefert für seine Grösse eine sehr gute Soundqualität. Ja es ist schon erstaunlich, wie gut so ein kleiner Lautsprecher klingen kann. Hinzu kommt die ausgezeichnete Sonos-App, welche viele Streamingdienste und Features vereint.

Es ist tatsächlich schwierig eine richtige Schwäche beim Roam zu finden. Klar, der Preis ist sicherlich ein Argument, schliesslich gibt es bedeutend günstigere Lautsprecher, die eine ähnliche Soundqualität liefern. Allerdings können diese nicht vom ausgereiften Sonos-Ökosystem profitieren. Und das ist die eigentliche Stärke von Sonos.

Der kleine und portable Sonos Roam fügt sich als perfekte Ergänzung in das das bestehende Portfolio ein. Für mich kommt der Roam wie gerufen. Er ersetzt bei mir gleich zwei Lautsprecher. So gesehen, relativiert sich auch der etwas höhere Preis von 199 Franken.

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